Fünftklässler auf Kennenlernfahrt in Wilnsdorf
[BIEL] „Wie weit noch?“ fragte die erste Schülerin besorgt, als wir direkt hinter dem Bahnhof den ersten (für das Siegerland obligatorischen) Berg hochlaufen mussten. „Och, nur noch drei Stunden“, scherzten wir gutgelaunt. Ganz so weit war es dann natürlich nicht, doch die CVJM-Jugendbildungsstätte-Siegerland in Wilnsdorf befindet sich mitten in der Natur, fernab vom Lärm der Straßen und umliegenden Stadt. Und hier – umgeben von Wald und Wiesen – konnten wir uns alle an drei aufregenden Tagen besser kennenlernen. Denn unter dem Motto „Kennenlernen“ stand die gemeinsame Fahrt mit unseren neuen fünften Klassen.
Nach einem leckeren Mittagessen und dem Beziehen der Zimmer ging es dann auch schon direkt nach draußen. In Teams bauten die Schülerinnen und Schüler im Wald eine „Kugelbahn“ und nutzten dafür die Gegebenheiten der Natur, um eine Straße zu errichten, die mindestens sechs Meter lang sein sollte und mindestens einen Tunnel haben musste. Schnell versanken die Kinder in ihrer Aufgabe, banden gemeinsam Stöcke aneinander, formten Tunnel aus Moos und Blättern und freuten sich schließlich stolz über ihre tollen Ergebnisse.
Später folgten dann noch verschiedene erlebnispädagogische Spiele, in denen die Schülerinnen und Schüler z.B. als Team einen Fluss voller Krokodile (gespielt von uns Lehrern) überwinden mussten – ausgestattet mit fünf „Booten“ in Form von Matten. Ganz unterschiedlich gelangten die beiden Klassen zu ihrem Ziel, doch am Ende blieb eine gemeinsame Erkenntnis: Nur als Team können wir diese Aufgabe bewältigen.
Auch am Abend war die gute Laune noch lange spürbar. Wir hörten großes Gelächter aus den Zimmern und auch die ersten Anflüge von Heimweh verflüchtigten sich schnell.
Am zweiten Tag starteten wir mit einer Wanderung durch die umliegende Natur. Mit den Worten „So lässt`s sich leben“ fasste ein Schüler die Schönheit des Ortes sehr treffend zusammen.
Energiegetankt erreichten wir am frühen Mittag die Jugendherberge und fuhren mit einigen Teambuilding-Spielen fort. So errichteten die Kinder z.B. eine Murmelbahn durch das komplette Treppenhaus der Herberge und merkten dabei schnell, dass man nur zu dem gewünschten Ziel gelangt, wenn jedes Kind ein Teil der Kette ist.
Am Nachmittag wählten die Kinder dann aus verschiedenen sportlichen Angeboten von Tischtennis bis hin zu Twister. Neben einem großen Erlebnisspielplatz gab es auch einen Fußballplatz, auf dem sie ihr Können unter Beweis stellen konnten.
Abends folgte dann ein kleines Highlight, auf dass sich die Kinder schon lange gefreut hatten: Das gemeinsame Grillen.
Auch danach war von Müdigkeit noch nichts zu spüren: In einem gemeinsamen „Völkerball-Turnier“ der Klassen zeigten die Kinder ihr sportliches Geschick. Ausgestattet mit Taschenlampen spielten sie bis in die Dunkelheit und kein einziges Mal kam die Frage auf, ob wir nicht lieber doch einen Film gucken könnten.
Die zweite Nacht verlief nach einem so aktiven Tag dann ausgesprochen ruhig.
In einer Reflexionsrunde am letzten Tag freuten wir uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen zu unserer gemeinsamen Fahrt. Und wenn eine Schülerin mit den Worten „Ich habe gelernt, dass man nicht alles allein schafft und dass man immer Freunde braucht, auf die man sich verlassen kann“ abschließt, dann sind wir uns sicher, dass wir nicht viel falsch gemacht haben.
Tag:Klasse 5, Klassenfahrt